Bildungscontrolling von Konzepten arbeitsplatznaher Weiterbildung : Wirkungsforschung zur individuellen Lernbegleitung (iLB)

Forschungsfrage

Im Fokus steht die Forschungsfrage, inwieweit die individuelle Lernbegleitung (iLB) in der Lage ist, eine im Vergleich stärker fundierte und nachhaltigere Kompetenzausprägung zu ermöglichen als ohne die Verwendung einer iLB. Zudem sollen lernförderliche Rahmenbedingungen auf den Transfererfolg identifiziert werden.

Methodik

Zu Beginn des Forschungsprozesses wurde auf Basis von 37 Interviews mit iLB-Teilnehmenden, Lernbegleiter*innen und Führungskräften das Forschungsgebiet explorativ untersucht.

Zentrales Element der iLB-Forschung ist eine umfangreiche quantitative Erhebung: Zu drei Messzeitpunkten wurden über 2.200 Personen in ausgewählten Einarbeitungs- und Spezialisierungsprogrammen der BA sowie im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung der HdBA im Zertifikatsprogramm „Professionelle Beratung“ zur iLB schriftlich befragt. Mittels Selbsteinschätzungen wurden hierbei fachliche und überfachliche Kompetenzen erhoben. Durch ein zeitlich gestaffeltes Kontrollgruppendesign konnten bei Beschäftigten in Einarbeitungs- und Spezialisierungsprogrammen (EAP) die Effekte der iLB isoliert werden.

Abschließend wurden gesammelte Befunde mit 35 Interviewpartnern (iLB-Teilnehmende, Lernbegleiter*innen und Führungskräfte) diskutiert und in die berufliche Umsetzungspraxis eingeordnet.

Erkenntnisse

Die Ergebnisse der Wirkungsforschung belegen, dass mit der iLB ein zukunftsweisendes Lernformat in der BA etabliert ist. Es ermöglicht den Mitarbeitenden, arbeitsplatzrelevante und interessenorientierte Lernaufgaben vor dem Hintergrund der durch die Arbeitsmarkttransformation ausgelösten Weiterbildungsbedarfe eigenverantwortlich zu bewältigen. Dies führt zu nennenswerten Entwicklungen vor allem in überfachlichen Kompetenzdimensionen.

Sich über mehrere Erhebungsphasen hinweg gegenseitig bestätigende Befunde können herausgestellt werden:

  • Hohe Zufriedenheit der Teilnehmenden mit der iLB
  • Die iLB spricht verstärkt Personengruppen an, die vor allem überfachliche Kompetenzen (Belastbarkeit, Selbstständigkeit, zielorientiertes Handeln, Reflexivität) stärken möchten.
  • Der Fokus der Inanspruchnahme der iLB liegt in der Einarbeitungsphase häufig stärker auf der Bewältigungsunterstützung als persönlicher Herausforderung und weniger auf dem Lernprozess.
  • Personen, die Entwicklungsbedarf im Bereich der fachlichen Kompetenzen identifizieren, nehmen weniger häufig die iLB als Unterstützungsleistung in Anspruch.
  • Die iLB ermöglicht positive Entwicklungen, insbesondere im überfachlichen Kompetenzbereich. Diese sind in der Breite qualitativ beschrieben und lassen sich für die Dimensionen Belastbarkeit und Selbstständigkeit quantitativ nachweisen.
  • Die Unterstützung durch Vorgesetzte und Kolleg*innen sowie die Bereitstellung entsprechender Ressourcen für die Umsetzung (Lernzeit, Handlungsspielräume im Arbeitsprozess, hohe Qualität der Lernbegleitung) werden als wesentliche Prämissen für den Erfolg und die Zielerreichung der iLB benannt.

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